Die östliche Haßlacherbergkette auf einer Zeichnung um 1575
Weitere Erläuterungen zu den Haßlacherberg-Ortschaften:
Die größten Orte im Redwitzischen Gehülz mit jeweils 5 bis 7 Anwesen waren damals Kestel (Keßel, einschließlich des Erstanwesens des später als Ziegelerden bezeichneten Ortes), Entmannsdorf (Ensmansdorff/Entzmansdorff, einschließlich der Anwesen mit den späteren Einödnamen Rauhershof, Gießübel und Obere Bürg) sowie – außerhalb dieses Kartenausschnitts – Judengraben mit Winterleite. Im Umfeld existierten auch bereits die redwitzischen Wustungen Kuhberg und Kachelmannsberg sowie Seelabach (redwitzische Wustung Töpfergraben).
Vor Kestel ist der zum cappelschen Rittergut Haßlach gehörige Poppenhof eingezeichnet. Weiter rechts ist, noch deutlich vor dem Gehülz – also auf Kronacher Flur –, ein Gebäude zu erkennen, bei dem in einer anderen Karte aus dieser Zeit die Bezeichnung „Bergk Braidtenloe“ (Berg Breitenloh) steht. Das zeigt, dass Breitenloh zunächst ein Kronacher Flurname war und erst deutlich später zum Gehülzer Ortsnamen wurde.
Hinter dem ausgedehnten Heiligenholz (Kronacher Gotteshauswald) schaut Rotschreuth hervor, das als Bestandteil des Ritterguts des Unteren Schlosses Mitwitz zu dieser Zeit von rosenauischem in würtzburgischen Besitz überging. Beim teils heßbergischen, teils bischöflichen Ort Seelach (Selig) ist nicht – wie in der Reproduktionslegende irrtümlich angegeben – ein heßbergischer Galgen, sondern ein zum dortigen Steinbruch gehörender Tretradkran dargestellt. (Man kann wohl davon ausgehen, dass die von Heßberg in Seelach nie die Halsgerichtsbarkeit ausübten.) Zu sehen sind auch die städtisch-kronachischen Wustungen Dennach (Tennich) und Stressenberg (Grabersberg/Helmitzberg) sowie das klösterlich-langheimische Kathragrub (Catthergrub/Katergruben).
Die rote Linie, die sich von links nach rechts durch die Zeichnung schlängelt, markiert die redwitzisch-theisenortische Jagdgrenze aus Anlass von diesbezüglichen Streitigkeiten mit der bischöflichen Seite.
In diesem Zusammenhang wird auch auf die Heimatpflege-Vereins-Schriftenreihe verwiesen – und zwar auf Band II/1991 S. 65 ff., wo eine weitere Karte aus dieser Zeit im Original gezeigt und erläutert wird, sowie auf Band IV/1997 S. 28 f. -bg.-