Aus der Bürgerversammlung im April 2009 im Stadtteil Seelach
Bei der Bürgerversammlung am 22. April 2009 im Stadtteil Seelach berichtete Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, dass 2007 im Seelacher Feuerwehrhaus eine Elektroheizung eingebaut und die Stahlbetondecke gedämmt worden sei. Er widersprach den Gerüchten, dass die Stadt das örtliche Schulhaus verkaufen wolle. Das Schulhaus sei und bleibe ein wichtiger Faktor für die Vereine, insbesondere für die Feuerwehr.
„Straßenunterhaltsmaßnahmen konnten angesichts der bekannt schwierigen Haushaltslage der Stadt in den letzten Jahren nur in geringem Umfang durchgeführt werden“, sagte er. Er hoffe allerdings, dass zumindest die dringend notwendige Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Gehülz-Gießübel nach Seelach in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden könne.
Das von staatlicher Seite geforderte und vom Stadtrat beschlossene Haushaltssicherungskonzept soll laut Beiergrößlein helfen, „unsere Stadt finanziell wieder fit zu machen“; es bedeute aber auch „für jeden von uns Einschränkungen“. Keinem Stadtratsmitglied sei die Entscheidung leicht gefallen, Steuer- und Gebührensätze anzuheben und freiwillige Leistungen zu kürzen.
Die Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Seelach, so der Bürgermeister, zeige die typische demografische Entwicklung auf, wie sie auf viele Orte in der Region zutreffe. „Hatten 1995 noch 361 Bürgerinnen und Bürger ihren Hauptwohnsitz in Seelach, waren es zehn Jähre später, also 2005, nur noch 328. Derzeit leben noch 303 Einwohner in Seelach.“ Nachdenklich mache aber vor allem die Tatsache, dass 131 davon, also 43 Prozent, bereits über 50 Jahre alt seien. „78 Seelacher Bürgerinnen und Bürger sind sogar schon über 65 Jahre alt.“ Was das für die künftige Bevölkerungsentwicklung bedeute, könne sicher jeder selbst beurteilen, so Beiergrößlein. Um dem zunehmenden Bevölkerungsschwund entgegenzuwirken, müsse alles dafür getan werden, dass Familien hier ihren Lebensmittelpunkt begründen bzw. behalten könnten.
Der Bürgermeister ging auf das intakte Vereinsleben und das beispielhafte bürgerschaftliche Engagement ein, das in Kronach und seinen Stadtteilen – speziell gerade auch in Seelach – anzutreffen sei. In der Aussprache mit den Bürgern wurde der Zustand der Kinderspielplätze im Ort diskutiert. Es ging um bereits vorgesehene Verbesserungen auf dem städtischen Spielplatz am Seelacher Berg und um die Frage, ob die Stadt auch zur Optimierung des vereinseigenen Spielplatzes des SV Seelach beitragen könne. Der Leiter der Stadtwerke, Peter Maaß, erklärte hierzu, dass die Stadt nicht mehr als einen Spielplatz in Seelach unterhalten könne.
Ein auslaufender und deshalb reparaturbedürftiger Unterflurhydrant in Stressenberg und das verstärkungsbedürftige Straßenbankett nach Dennach waren weitere Themen der Wortmeldungen aus der Bürgerschaft. Kritisiert wurde, dass im Bereich der Seelacher Gaststätten häufig der Gehsteig in seiner ganzen Breite mit Autos zugeparkt werde. -bg.-
Veröffentlicht am 24. 4. 2009