Denkmäler, schutzwürdige Geschichtszeugnisse u. ä.
im ehemaligen Gemeindegebiet Gehülz
(Gemarkungen Gehülz und Rotschreuth)
und in dessen unmittelbarer Nachbarschaft
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Durch Anklicken der Kleinfotos öffnen sich Bilderseiten – zumeist mit zusätzlichen, zum Teil ausführlichen Informationen – zu den jeweiligen Objekten.
A = Bau- und Kunstdenkmäler (einschl. technischer Denkmäler) laut amtlicher Denkmalliste
B = Bodendenkmäler (archäologische Geländedenkmäler, Funde und Fundstellen) laut amtlicher Denkmalliste
C = Bewegliche Denkmäler, historische Ausstattungsstücke u. ä.
D = Flächendenkmäler (geschützte Ensembles, Schutzzonen u. ä.)
E = Denkmalwürdige und denkmalähnliche Zeugnisse von Geschichte, Gemeinwesen und Kult
F = Gedenk- und Erinnerungsstätten, Mahnmale u. ä.
G = Ortswahrzeichen, Dorfgemeinschaftssymbole u. ä.
H = Wertvolle historische Kulturlandschaftselemente
I = Landschafts- und ortsbildprägende Elemente mit Fernwirkung
J = Naturdenkmäler und geschützte Landschaftsbestandteile
K = Wertvolle geologisch-paläontologische Zeugnisse der Erdgeschichte
Heunischenburg, Wallanlage/Abschnittsbefestigung aus der spätbronzezeitlichen jüngeren Urnenfelderkultur auf einem nach Westsüdwest vorspringenden Sporn im Bereich des Oberen Buntsandsteins, eine der qualitätsvollsten Wehranlagen der ausgehenden Bronzezeit in Mitteleuropa, errichtet als starke und selbständige Anlage zur Kontrolle einer Straße zu den Kupfer- und Zinnlagerstätten im Fichtelgebirge; 1983 bis 1987 archäologische Untersuchung des kräftigen Abschnittswalls und der Toranlage, wobei drei urnenfelderzeitliche Perioden (die letzte davon vierphasig) nachgewiesen wurden und zahlreiche Bronzefunde, große Mengen Keramik sowie – auch frühhallstattzeitliche – Trachtteile zu Tage kamen (wertvollste Funde: eine Lanzenspitze mit Kupfer- und Eiseneinlage sowie das Bruchstück eines Bronzepanzers); 1986 und 2000 Wiederaufbau eines Mauerteils und der Toranlage nach gesicherten Befunden; Denkmalgelände in den Gemarkungen Gehülz und Burgstall, rekonstruierte Abschnittsbefestigung in der Gemarkung Gehülz, B/A – Unsere Heunischenburg-Webseiten
Kath. Pfarrkirche St. Bonifatius, Breitenloh 118, 1933/34 nach Plänen von Georg Holzbauer errichtet, Orgel 1942, Wandbilder in Freskotechnik von Ludwig Angerer, deren Entfernung 1974 in Verbindung mit neuer Innengestaltung durch Heinrich Schreiber, deren weitgehende Rückgängigmachung 1991, Gemarkung Gehülz, A (mit Ausstattung [BLfD 2002]) – Amtliches Kunstdenkmäler-Inventar von 1964 hob hervor: gefasste Holzfigur, Immaculata, bez. EF 1776 Andreas Franns [von Bildhauer Andreas Franz oder aus der Werkstatt der Künstlerfamilie Fries, seit 1952 in der Bonifatiuskirche] – Auf der Bronzetür des Tabernakels mit Dolomitrahmung (von 1974) wird dargestellt, wie die Emmausjünger den Auferstandenen am Brotbrechen erkennen. – Vgl. unten: Holzkreuz mit erhöhtem, auferstandenem und einladendem Christus für Innengestaltung 1974
– Darstellung des Kirchenheiligen St. Bonifatius seit 1974 auf dem Dolomit-Ambo mit Beil in den Händen (als Anruf an die Hörer des Wortes Gottes, gegen das Böse vorzugehen) und mit Herzen und Kreuzen im Gewand (als Zeichen der Liebe und des Glaubens, für die es Raum zu schaffen gilt); vorher zwei Wandgemälde, die Bonifatius mit Kreuz in der Hand, den Erlösungsglauben predigend, sowie mit Bibel und Bußgeisel in Händen, für den Erlösungsglauben sterbend, zeigten – Kirchenpatron-Fotos Kirchenkrippe
Ev.-luth. Filialkirche St. Michael, Brunnschrott 18, 1960/61 nach Plänen von Emil Schomberg errichtet, Innengestaltung (z. B. Kanzel/Ambo in Stein mit Trinitätsdarstellung [Fotos hier]) durch Hans Rucker u. a., Glockenturm-Anbau 1975 (Glasbaustein-Verbindungswand mit Kreuzmotiv 1977), Orgel 1984, Gemarkung Gehülz, E (im amtlichen Kunstdenkmäler-Inventar von 1964 enthalten) – Auf dem Taufsteindeckel ist der Auszug aus Ägypten dargestellt, der für Geburt zu neuem Leben, das nicht mehr zerstört werden kann, steht.
– Darstellung des Kirchenheiligen St. Michael in einem Fenster (bleiverglast), mit Schwert und Schild, gegen den Drachen kämpfend; hier wird der den Sohn Gottes versinnbildlichende Erzengel gezeigt, der den Teufel und das Böse bezwingt. – Kirchenpatron-Fotos Kirchenkrippe
Zollbrunnen bei Zollbrunn 68, tonnengewölbte Brunnenstube aus Sandstein, bez. 1588; laut amtlichem Kunstdenkmäler-Inventar von 1964 mit verwitterten Wappenreliefs der Freiherren von Redwitz und des Hochstifts Bamberg an der Stirnseite des Gewölbes; 1673 „Saalbronnen“; ehemals „nie versiegende“ Quelle auf der Hochebene galt als „Wohltat und Erquickung für alle Wanderer und Fahrer zwischen dem Rodach- und dem Steinachgrund“ (Zitat: Jakob Degen 1935) und als lebenswichtiger Wasserlieferant für die Einwohner; Gemarkung Gehülz, A
Haus Breitenloh 57, eingeschossiger Satteldachbau, Haustür-Scheitelstein bez. AW [für Adam Weber] 1836, links vom Eingang eingemauerter reliefierter Ornamentsandstein von Steinmetz und Musiker Franz Deinlein (* 1890), Gemarkung Gehülz, A
2008 abgerissenes Haus Breitenloh 78, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, Haustür-Scheitelstein bez. …G 1827, am Obergeschoss Figurennischen, Gaube mit stichbogigem Fenster und flachem Giebel, ursprünglich auch als Winkel- oder Nebenschule genutzt (Besitzer z. B. Tüncher und Schullehrer Johann Graf, † 1872), Gemarkung Gehülz, A (BLfD 2002)
Marteraufsatz (18. Jh.) als Teil einer Sandsteinmarter vor dem Volksschulgebäude Breitenloh 104; der früher im Gartenzaun vor Breitenloh 78 integrierte Aufsatz wurde 1974 renoviert, zur Marter ergänzt und als solche errichtet; 1985 Marterversetzung in den Schulhof; Darstellungen des hl. Johannes Nepomuk und vermutlich des hl. Antonius von Padua sowie ein Vesperbild; Gemarkung Gehülz, A (Aufsatz)
Marter vor Tannenstraße 31 (= ehemalige Gehülzer Einöde Seelabach), Sandsteinpfeiler, 1828, von der üblichen Formgebung abweichend und aus einem Stück gearbeitet, Initialen J S am Schaftfuß für Johann Schneider, darüber Rosette und Rosenstock, Bildnische ursprünglich mit bemalter Blechtafel, erneuerte Bildnische 1981 mit Metall-Legierung (Trinitätsdarstellung) von Heinrich Schreiber, Gemarkung Gehülz, A – Die Ersterrichtung dieser Marter ist darauf zurückzuführen, dass ein Kind unter einem umstürzenden Baum begraben wurde, ohne Verletzungen davonzutragen. – Fotos hier – DreifaltigkeitsWALKfahrt 2014
Dreifaltigkeitskapelle im vorderen Kapellenweg; Sandsteinquaderbau mit blechgedecktem, abgewalmtem Satteldach und überragendem Kleeblattkreuz; 1888 von Steinbrecher Philipp Weber in Erfüllung eines Gelübdes nach Genesung seines schwer erkrankten Kindes gestiftet; innen u. a. mit Vera Ikon aus Pappmaché sowie von zwei Engeln flankiertem Holzkruzifix; Kapelle war vor dem kath. Kirchenbau (1933/34) Sammelpunkt für Wallfahrten; durch Wegauflassung ins Abseits und nach dem kath. Kirchenbau in Vergessenheit geraten, wurde „es Kapella“ 1961 an den jetzigen Standort versetzt; Dreifaltigkeitsandacht an der Kapelle ab 1967 katholisch, ab 1984 ökumenisch; Gemarkung Gehülz, E – Mehr Fotos und Infos hier und hier – Fotos auch hier
Wegkreuz bei Breitenloh 57 (auf dem so genannten Gemeindeteil); 1967-69 errichtetes, blechdachüberspanntes Betonkreuz mit Holz-, ab 2008 Kunststoffkorpus als Ersatz für ein früheres Holzkreuz mit „Blechtafel-Herrgott“ („Blecha-Herrgott“); ökumenische Einweihung nach Korpuserneuerung am Kreuzerhöhungstag 2008; Gemarkung Gehülz, E
Wegkreuz mit Holzkorpus am Waldrand oberhalb von Geiersgraben 15, geschnitzt im Kriegsjahr 1945 von Gg. Pötzinger für Bonifatiuskirche, dort entfernt 1974, als Flurmal errichtet 1982, nach Restaurierung ökumenisch wiedergeweiht am Kreuzerhöhungstag 2004 sowie 2013, alljährliche Bittprozession der Bonifatiuspfarrei zum Kreuz wurde ab 2007 ersetzt durch Mai- oder Bittandacht am Kreuz, Gemarkung Gehülz, E
Marienkapelle zwischen Kestel 6 und 7, rechteckiger Putzbau mit rundbogiger Tür und 2 Seitenfenstern im Schatten zweier Kastanienbäume, 1982 aufgrund einer Nachbarschaftsinitiative errichtet, Bauplanung und -leitung Josef Messelberger, Altar aus rötlichem Marmor (darauf eine Madonna), an der Kapelle ab 2002 ökumenische Pfingstmontagsgottesdienste, Gemarkung Gehülz, E – Mehr Fotos und Infos hier
Holzkruzifix vor Rotschreuth 5, um 1900, für die Genesung einer schwer erkrankten Frau gelobt, ursprünglich höher und mit gewölbtem Blechdach, 1993 nach Restaurierung ökumenisch geweiht, Ziel einer alljährlichen Bittprozession der Gehülzer Bonifatiuspfarrei, Gemarkung Rotschreuth, A – 2014 Umgestaltung des Kreuzes und Anschaffung eines neuen Korpus durch die Grundeigentümerfamilie Schleicher sowie Neueinsegnung im Rahmen des katholischen Bittgangs
Holzkruzifix am Leichenhaus Bonifatiusstraße 3, geschaffen von Georg Pötzinger 1949 (= Baujahr des Gebäudes), Gemarkung Gehülz, E
Kriegerdenkmal, 1955 in Granit errichtet auf dem (1932 im Gemeindeteil Entmannsdorf erbauten) Friedhof; mächtiges Kreuz soll nach dem Willen des Gemeinderats als Friedhofskreuz die Verbindung zwischen Ehrenmal und Friedhof herstellen; alljährliche Volkstrauertags-Gedenkfeier an dieser Stätte ab 1977 in ökumenischem Rahmen; Gemarkung Gehülz, F
Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“ bei Brunnschrott 2, markanter Orientierungspunkt, 2004 errichtet anstelle eines ab 1973 beleuchteten Vorgängerkreuzes von 1962 (damals als „Friedenskreuz“ zum Andenken der Gefallenen und Vermissten aufgestellt mit dem Versprechen, vor dem Kreuz alljährlich einen Fronleichnamsaltar aufzubauen), ab 2004 auch rückseitige Beleuchtung (in Richtung Burgstall) unter Einsatz moderner Leuchtstofftechnik und schlanker Leuchten (Konzeption: Richard Biniszewski), ökumenische Einweihung am 19. 6. 2005, Gemarkung Gehülz, G/I – Mehr Fotos hier – 2014 Einsturz des hölzernen Leuchtkreuzes (siehe hier); 2015 Errichtung und ökumenische Segnung des neuen Metall-Leuchtkreuzes (siehe hier); 2016 Anbringung eines Informationsschildes (siehe hier)
Holzkreuz mit erhöhtem, auferstandenem und einladendem Christus, von Heinrich Schreiber für neue Innengestaltung 1974 der Pfarrkirche St. Bonifatius geschaffen, aus dortigem Altarraum 1991 jedoch entfernt und durch wiederhergestellte frühere Wandbemalung ersetzt, C – Fotos und mehr Infos hier – Errichtung eines Ersatzkreuzes mit dem Korpus von 1974 als Dauerleihgabe des Heimatpflege-Vereins Gehülz/Seelach/Ziegelerden 2013 in Teuschnitz (siehe hier)
Lourdes-Mariengrotte bei der Pfarrkirche St. Bonifatius, 1996 errichtet, Gemarkung Gehülz, E
Prozessionstafel (Vortragebild) aus der 2. Hälfte des 19. Jh., Blechtafel an Holzstab; Malerei (Trinität auf der einen, Vierzehn Nothelfer auf der anderen Seite darstellend) wird Lorenz Kaim bzw. seiner engsten Schule zugeschrieben; Tafel 1990 restauriert und danach in der Bonifatiuskirche aufgestellt bzw. bei Prozessionen mitgeführt; Gemarkung Gehülz, C – Mehr Fotos hier
FORTSETZUNG DIESER LISTE (TEIL 2)
Zusammenstellung dieser Seite: Bernd Graf