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Jubiläumswochenende „50 Jahre St.-Michael-Kirche Gehülz“ 2011

 



Das 50-jährige Weihejubiläum des Gotteshauses St. Michael Gehülz gipfelte in einem Jubiläumswochenende. Im Saal Popp fand zunächst ein von Kronachs evangelischer Kirchenband umrahmter, kurzweiliger und gelungener Festabend statt, dessen Programm Pfarrerin Susanne Treber zusammengestellt hatte und auch darbot. Im Vorfeld hatte sie auf den Anlass bezogene Sprech- und Liedtexte verfasst und Kinder und Jugendliche eingeladen, unter dem Motto „Gott danken – mit Engeln, Tieren und Mächten der Natur“ einen Auftritt beim Festabend vorzubereiten. Diesen Auftritt, der von Psalm 148 ausging, leitete die Pfarrerin gemeinsam mit dem Religionspädagogen Thimo Eßler. Eine Szene daraus gibt das obige Foto wieder. In ihrem geistlichen Wort bezog sich Dekanin Dorothea Richter auf den Erzengel St. Michael. Diesen „starken Engel“ als Namenspatron zu haben, könne den Glauben stärken, so die Dekanin. Grußworte sprachen Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann, der Gehülzer Stadtrat und Dritte Bürgermeister Hans Simon (dieser auch im Namen von örtlichen Vereinen), Pfarrerin Alina Ellgring, Diakon Jürgen Fischer sowie St.-Bonifatius-Pfarrgemeinderatsvorsitzender und Dritter Heimatpflege-Vereinsvorsitzender Richard Biniszewski.




Ein Mundart-Lesestück, in dem zwei Engel und zwei Kirchgängerinnen in origineller Weise daran erinnerten, wie es zum Bau der Gehülzer Michaelskirche gekommen war, boten beim Jubiläumsfestabend (im Bild von links) Ria Blinzler, Reiner Süßmann, Heidi Drexel und Bärbel Münzel dar. Unter dem Titel „Mit unserer Kirche durch die Jahre“ stand eine von Alfred Wagner (Gründungsmitglied des St.-Michael-Kirchenbauvereins) verfasste und vorgetragene Chronik zur Geschichte des Gotteshauses. „Mit unserer Kirche durch das Jahr“ war anschließend ein Lichtbildervortrag betitelt, bei dem Alfred Wagner und Pfarrerin Susanne Treber erläuternde Texte sprachen und Pfarrer Martin Gundermann für die Technik zuständig war. Pfarrerin Treber verstand es, die Rolle des Erzengels St. Michael als „Haßlacherberg-Heiliger“ zu verdeutlichen, indem sie die St.-Michael-Kirchen in Gehülz und Ziegelerden und das St.-Michael-Bild in der Ellmerskapelle Seelach miteinander in Verbindung brachte. Die ökumenische Verbundenheit zwischen beiden Konfessionen wurde während des Festabends wiederholt bekundet.




Am Sonntag, anlässlich der Michaeliskirchweih, folgte ein vom Kirchen- und vom Posaunenchor Kronach ausgestalteter Festgottesdienst mit Feier des Heiligen Abendmahls, bei dem Pfarrer Dr. Christian Wendebourg (früher Kronach und Gehülz, jetzt München-Solln) die Festpredigt hielt. Das zum Gottesdienstbeginn entstandene Foto zeigt (von links) Landrat Oswald Marr, der am Ende ein Grußwort namens des Landkreises sprach und auch von der „Großmutterkirche“ zu Schmölz grüßte, sowie Dekanin Dorothea Richter, Pfarrer Dr. Christian Wendebourg, Pfarrerin Marion Degenkolb und Pfarrer Gerd Gebauer. Nicht auf diesem Bild ist die etwas abseits sitzende Pfarrerin Susanne Treber, die die Feier leitete und die Besucher begrüßte. Liturgische Lektorin Erika Rodzinski trug die Lesung über den reichen Kornbauer aus dem Lukas-Evangelium im 12. Kapitel vor. Die Arie aus der Kantate von Johann Sebastian Bach „Bleibt ihr Engel, bleibt bei mir“ sang Beate Wagner-Plan (Sopran). Der Kirchenchor gab unter anderem das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel zum Besten. Die musikalische Leitung hatte Dekanatskantor Marius Popp, der auch an der Orgel mitwirkte. Am Ausgang bekam jede(r) Besucher(in) des ansprechenden Gottesdienstes eine Jubiläumsgabe mit verschiedenen Teesorten, bei der das Doppelmotto „Mit der Kirche durch die Jahre“ und „Mit der Kirche durch das Jahr“ kreativ gestaltet war.




Hier ist – inmitten des Erntedank-Schmucks mit der Jubiläumszahl „50“ – die aus Puzzleteilen entstandene und mit Kirchenjahrs-Symbolen versehene St.-Michael-Kirche zu sehen, die beim Festgottesdienst durch Einfügung des St.-Michael-Motivs aus dem Patronatsfenster der Kirche vollendet wurde. Nach dem Gottesdienst wurde unter der Organisationsleitung von Kirchenvorsteherin Gabriele Hopf im Festzelt und drum herum für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Eine Fotoausstellung im Gemeinderaum der Kirche, bei der ein Großteil der Bilder aus den Beständen des Heimatpflege-Vereins stammte, vermittelte Eindrücke aus der Geschichte des Gotteshauses und des evangelischen Gemeindelebens von St. Michael Gehülz sowie von Feiern im Kirchenjahr und von ökumenischen Schwerpunkten in der „Haßlacherberg-Gegend“ (Gehülz/Rotschreuth ökumenisch; Kestel/Ziegelerden/Dobersgrund ökumenisch; Seelach ökumenisch). Zudem erinnerte Bernd Graf an das frühere Wirken von Pfarrer Christian Wendebourg und an seine Verabschiedung aus Gehülz 1980.




Das Jubiläumskonzert „Jazz trifft Kirchenmusik“ zum Abschluss des Festwochenendes 2011 gestalteten Roland Spindler (Drums), Paul Cervenic (Bass) und Marius Popp (Orgel und Leitung). Mit ihren Live-Improvisationen boten sie zumeist altvertraute Lieder in einem ungewöhnlichen, aber ergreifenden und begeisternden Sound dar. Das Gehülzer St.-Michael-Jubiläum wurde auch durch das Engagement der Bürgerwehr Kronach bereichert, die unter Leitung der Leutnante Martin und Detlef Süßmann ihr Lager auf dem Kirchengrundstück aufgeschlagen hatte. Die Bürgerwehr ließ zu Ehren der Jubiläumskirche ein Salutschießen mit Muskete und Mörser ertönen und unterstützte – unter anderem durch „Klößkochen“ – die Verpflegung der Gäste.




Rückblick auf 1986: Auch beim damaligen Gotteshausjubiläum wirkte Pfarrer Christian Wendebourg mit. Im Rahmen der Jubiläumsfestwoche „25 Jahre St. Michael Gehülz“ predigte er bei einem Gottesdienst „von jungen Christen für die gesamte Gemeinde“. Für die Gottesdienstbesucher bedeutete das ein Wiedersehen mit dem beliebten Pfarrer, der sich sechs Jahre zuvor nach 17-monatigem Wirken von Gehülz und Kronach verabschiedet hatte. Das Thema des von Bernd Graf konzipierten und vorbereiteten Gottesdienstes lautete: „Mit Begeisterung seine [– Jesu –] Zeugen sein“. Auf dem Foto sind die Mitwirkenden mit Pfarrer Christian Wendebourg (6. v. r.), Lektor Bernd Graf (rechts) und Kirchenvorsteher Friedrich Popp (2. v. r.) zu sehen. Die Jubiläumsfestwoche 1986 beinhaltete außerdem einen Festgottesdienst, einen Jubiläumsgemeindeabend, einen Männerabend zum Thema „Ermutigung zum Christsein“ und einen ökumenischen Abend zum Thema „Kirche – christliche Begegnungsstätte“, bei dem sich evangelische und katholische Teilnehmer als „lebendige Steine von Gottes Tempel“ sahen.




Als die evangelische Kirche St. Michael Gehülz 1961 eingeweiht wurde, war sie noch „turmlos“. Erst 1975 (unser Bild) erhielt das im Zentralbereich der Haßlacherbergkette stehende Gotteshaus seinen Glockenturm und damit im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Eine weitere, aber nicht so gravierende Veränderung des Erscheinungsbildes gab es durch den Sakristeianbau 1997/98 an der Rückseite der Kirche. Neben diesen Erweiterungen der Bausubstanz ist noch erwähnenswert, dass der Turm durch die Kupferblechverkleidung an seiner Spitze 1995/96 sein Aussehen wechselte. – Das Foto entstand, als die Glocken von ihrem ursprünglichen Platz über dem Eingang hinauf in den neu erbauten Turm bewegt wurden.