„Nordic Walking plus“ bereicherte wieder den Denkmaltag
Sehr gut angenommen wurde die zentrale Veranstaltung des Landkreises Kronach zum Denkmaltag 2017. Sie stand im Mittelpunkt des von der Kreisheimatpflege (KHPf) organisierten Nachmittagsprogramms und wurde von Landrat Klaus Löffler in der Markgrafenkirche Seibelsdorf eröffnet. Wieder eingebunden war auch das „Nordic Walking plus“, ein Angebot des Turnvereins Eichenkranz (TVE) Gehülz und des Heimatpflege-Vereins (HpfV) Gehülz/Seelach/Ziegelerden, diesmal unterstützt durch den Frankenwaldverein (FWV) Seibelsdorf.
Klaus Löffler nannte die Markgrafenkirchen Oberfrankens einen immensen geistlichen, aber auch touristischen Schatz, an dem der Landkreis Kronach mit „seiner“ Seibelsdorfer Markgrafenkirche glücklicherweise Anteil habe. Den Denkmaltag bezeichnete der Landrat als einen Entdeckungstag, an dem es gelte, die Schätze unseres kulturellen Erbes noch besser zum Leuchten zu bringen. Auch beinhalte der Name dieses Tages die Aufforderung: „Denk mal nach über den Umgang mit unserem kulturellen Erbe und mit den Werten unserer Heimat.“ Die Kirche in Seibelsdorf stehe beispielhaft dafür, „wie wir mit überlieferten Werten umzugehen haben, damit sie auch künftig eine Bereicherung für die Menschen bedeuten – in geistiger, geistlicher und ideeller Hinsicht“. Von dem prächtigen Gotteshaus wie auch von dem vielgestaltigen Denkmaltags-Programm gehe die Aufforderung aus, „dass wir gemeinsam unsere Werte leben“, so Landrat Löffler.
Marktrodachs Bürgermeister Norbert Gräbner freute sich, dass der Landkreis Kronach Seibelsdorf mit seiner Markgrafenkirche in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt habe. Für den historischen Stellenwert dieser Ortschaft spreche zum Beispiel, dass sie Sitz des evangelischen Dekanats gewesen sei, ehe man diesen 1924 nach Kronach verlegt habe. Gräbner begrüßte unter den Besuchern besonders auch die Nordic Walker, von denen ein Großteil aus Gehülz gekommen war.
Kreisheimatpfleger Robert Wachter gab Einblick in die interessante Baugeschichte des Gotteshauses, bevor Pfarrer Matthias Rückert die neue Deckengestaltung vorstellte. In der als „Gott-Partikel“ bezeichneten, preisgekrönten Komposition werde die Fülle des Lebens mit allen Bewegungen und Begegnungen angedeutet. Für die Gemeinde, so der Pfarrer, sei diese große Deckenmalerei wie ein Blick in den Himmel. Es solle erfahrbar werden, dass hier der Himmel offen stehe und intensivste Gottesbegegnung möglich sei.
Während Robert Wachter baukulturelle Besonderheiten im Umfeld der Kirche vorstellte, begab sich eine Gruppe von Nordic Walkern und Wanderern auf eine Teilstrecke des Muschelkalkwegs durch die ortsnahe Heckenlandschaft. Auf dieser von Bernd Graf (HpfV/KHPf) und Susanne Weber (TVE) geleiteten und von Karl Schoger (FWV) geführten „Nordic-Walking-plus“-Rundtour wurde auch die geologische Bedeutung des als „Fränkische Linie“ bezeichneten Steilabfalls zwischen Frankenwald und Obermainischem Hügelland (auch Bruchschollenland genannt) erläutert. Während Ersterer als Schiefergebirge anzusehen ist, hat man es in Letzterem mit Buntsandstein (so in der „Haßlacherberg- und Gehülz-Gegend“) und mit Muschelkalk (so im Bereich Seibelsdorf) zu tun.
Nach der Rundtour begeisterten die „Marktrodacher Ohrwürmer“ des CVJM unter Leitung von Annemie Guggemos und Fabienne Heinritz in einem kurzen, aber stimmungsvollen und erbaulichen Konzert mit modernen geistlichen Liedern. Den Nachmittag krönte eine abschließende Besteigung des Kirchturms, bei der sich aufschlussreiche Einblicke und eindrucksvolle Ausblicke in die reizvolle Umgebung boten. Für das leibliche Wohl sorgte ein Team der örtlichen Kirchengemeinde in deren Gemeindehaus mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Würstchen. bg
Es folgt eine Auswahl aus Fotos von Michael Trebes, Reinhard Weber und Susanne Weber.