Dorffest und Soldatenkameradschafts-Jubiläum in Ziegelerden
Auf dem Schulgelände veranstaltete die Vereinsgemeinschaft Ziegelerden am letzten Juli-Samstag 2014 wieder ein Dorffest. Von den örtlichen Vereinen, die alle zusammenhalfen, wurde den Besuchern viel geboten. Der Erlös war diesmal für die Erneuerung des Läutwerks der großen Glocke der St.-Michael-Kirche bestimmt. Am Samstag zuvor hatte der Ort im Zeichen des 125-jährigen Jubiläums seines ältesten Vereins, der Soldatenkameradschaft, gestanden. Dieses Fest begann mit einem Totengedenken an der Kriegergedächtniskapelle, von der sich dann ein Festzug zum Festkommers auf dem FSV-Gelände bewegte. Nachfolgend lassen wir beide Feste, die vom Musikverein Ziegelerden unter Leitung des Dirigenten Karl Schneider musikalisch umrahmt wurden, mit je drei Fotos und näheren Informationen Revue passieren, wobei wir mit dem Dorffest beginnen.
Der Heimatpflege-Verein Gehülz/Seelach/Ziegelerden bereicherte das Dorffest wieder mit einem Preisquiz zur Geschichte und Gegenwart von Ziegelerden, woran sich Jung und Alt rege beteiligten. Es war eine kurzweilige Beschäftigung mit Ziegelerdens historischem Erbe. Unter den Teilnehmern, welche die Fragen korrekt beantworteten, wurden Heimatbücher, Memo-Spiele, CDs und Taschenkalender verlost. Maximilian Hausmann (auf dem Bild vorne in der Mitte) gewann den Hauptpreis, das jüngste heimatkundliche Jahrbuch des Landkreises Kronach (Band 26). Das Foto zeigt die zehn Quizgewinnerinnen und Quizgewinner mit dem Heimatpflege-Vorsitzenden Bernd Graf (links), der das Fragespiel vorbereitet hatte und leitete, dem Dritten Vorsitzenden Richard Biniszewski (Zweiter von links) sowie den Heimatpflege-Mitgliedern und Quizhelferinnen Herta Baier (rechts) und Helga Rost (Vierte von rechts) vor einer Ausstellung mit Gemälden und Zeichnungen des Ziegelerdener Hobbykünstlers Peter Witzler (Sechster von links).
Eine Aktion besonders für Kinder bot Manfred Burdich, Ziegelerden 55, mit seiner Arbeitsgemeinschaft Mantrailing (Rettungshundestaffel und Therapiehundezentrum). Dabei zeigten Hunde zur Freude auch der Erwachsenen, was sie alles können. Für die ganz Kleinen boten Manfred Burdich und Leila Altmann eine kurze Spritztour mit einem Bollerwagen, der von einem Hund gezogen wurde.
Die Damengymnastik- und die Kindergruppe des Turnvereins Ziegelerden mit ihrer Leiterin Martina Hofmann begeisterten die Dorffestbesucher mit sportlich-rhythmischen Tanzeinlagen: die Damen als Cheerleader mit dynamischer Step-Aerobic, die Kinder mit großen Bällen (Foto) und Tüchern. Ihnen hatte Thomas Porzelt für ihre Auftritte auf dem Schulplatz extra einen roten Teppich ausgelegt, was mit den rot-weißen Fahnen des Heimatpflege-Vereins, die das Ziegelerdener und das fränkische Wappen zeigen, ein schönes Bild ergab.
Beim Totengedenken an der Kriegergedächtniskapelle „Zur schmerzhaften Muttergottes“ anlässlich „125 Jahre Soldatenkameradschaft Ziegelerden“ erinnerte Pater Johannes Effern an den Beginn des Ersten und des Zweiten Weltkriegs vor 100 bzw. 75 Jahren. Die Kriege hätten sehr viel Leid gebracht, und die Opfer mahnten, dass sich so etwas nicht wiederholen dürfe. Angesichts der aktuell zahlreichen blutigen Konflikte in der Welt sei es eine Verpflichtung, sich für den Frieden einzusetzen. Udo Ströhlein stellte für die Gefallenen sowie die verstorbenen Vereinsmitglieder in der Kapelle eine Blumenschale auf.
Ein imposanter Jubiläumsfestzug bewegte sich von der Kriegergedächtniskapelle neben der im Hintergrund sichtbaren St.-Michael-Kirche hinauf zum Festzelt auf dem FSV-Gelände. 125 Jahre Vereinsgeschichte bedeuteten 125 Jahre Treue zu Heimat und Vaterland und Pflege der Kameradschaft, sagte der Bezirks- und Kreisvorsitzende der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV), Gottfried Betz. Jubiläumskoordinator Udo Ströhlein blickte auf die Geschichte der 1889 als „Kriegerverein“ gegründeten Gemeinschaft zurück. Mit dem Einmarsch der Amerikaner 1945 seien alle Unterlagen beschlagnahmt worden und bis heute verloren geblieben. Nur die Vereinsfahne habe man damals retten können. Der Vorsitzende der „Jubel-Kameradschaft“, Gerd Bittruf, konnte unter den zahlreichen Gästen auch eine starke Abordnung des Patenvereins aus Effelter begrüßen.
Ehrungen beim Jubiläum der Soldatenkameradschaft Ziegelerden: Udo Ströhlein, Walter Thron und Werner Wachter wurden mit dem Ehrenkreuz in Gold, Gerd Bittruf, Günter Bittruf, Stefan Ströhlein und Reinhard Ziegler mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Ferner erhielten Jens Möckel das Ehrenkreuz in Bronze sowie Peter Kestel, Siegfried Niedner und Robert Porzelt das Verdienstkreuz in Bronze. Stadtrat Dr. Ralf Völkl überbrachte die Glückwünsche und ein Geschenk aller örtlichen Vereine. Der „Jubelverein“ habe in der Zeit seines Bestehens, die vom Kaiserreich bis zum wiedervereinigten, demokratischen Deutschland reiche, eine sehr wechselhafte Geschichte erlebt, erklärte er. Weiter erinnerte Dr. Völkl daran, dass Kameradschaft gerade unter Soldaten ein bedeutender Wert sei. Bei der alljährlichen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag, welcher die Soldatenkameradschaft durch ihre Fahnenabordnung und Fackelträger einen würdigen Rahmen gebe, werde unermüdlich für Frieden und Verständigung gemahnt, so Völkl. Auf dem Foto sind (von links) zu sehen: Vorsitzender Gerd Bittruf, Siegfried Niedner, Werner Wachter, Günter Bittruf, Jens Möckel, Peter Kestel, Udo Ströhlein, Robert Porzelt, Stadtrat Dr. Ralf Völkl, Walter Thron, Stefan Ströhlein und BKV-Kreis- und Bezirksvorsitzender Gottfried Betz.
-vz- -bg- / Fotos: Dr. Ralf Völkl und Ingrid Völkl