Ökumenisch-österliche Feier
mit anschließender „AuferstehungsWALKfahrt“
Zitate zum Thema Auferstehung
Einladung zum österlichen Nachmittag
Ablauf des österlichen Nachmittags
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Die biblische Emmaus-Geschichte war das Leitmotiv des am zweiten Sonntag nach Ostern 2013 erstmals veranstalteten ökumenisch-österlichen Nachmittags in Gehülz. Zunächst wurde in der St.-Bonifatius-Kirche die Osterbotschaft „von der Überwindung des Todes“ gefeiert, bevor sich eine „AuferstehungsWALKfahrt“ in der Tradition des Emmausgangs in Richtung St.-Michael-Kirche und darüber hinaus in Bewegung setzte. Gemeinsame Ausrichter waren die Ortskirchen beider Konfessionen, der Heimatpflege-Verein und die Nordic-Walking-Abteilung des TVE. Elisabeth Reich und Bernd Graf hatten die inhaltliche Abfolge des Nachmittags entwickelt und die Organisation geleitet.
Feier der österlichen Botschaft vom Leben und von der Überwindung des Todes
Beim Einzug in die katholische Bonifatiuskirche gingen Kreuzträger mit den Vortragekreuzen beider Ortskirchen voran, was ein ökumenisches Novum für Gehülz darstellte. Das „evangelische Kreuz“ wurde von Max Hopf getragen, das „katholische Kreuz“ von Manuel Kohles, der von weiteren Ministranten begleitet wurde. Der „Gottesdienst der etwas anderen Art“ war besonders dadurch geprägt, dass ihn die Jugendband „Living Stones“ unter der engagierten Leitung von Elisabeth Reich mit Liedern wie „Durch das Dunkel hindurch“, „Steht auf vom Tod“ oder „Staunen wird Jubel“ lebendig gestaltete und klangvoll bereicherte. Das Osterlied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ (GL 218 / EG 103) begleitete Tanja Hofmann an der Orgel. Jugendliche beider Konfessionen trugen im Verlauf der Feier Gebete, Fürbitten und Meditationstexte vor. Pfarrerin Susanne Treber und Diakon Dr. Georg Zenk, die sich über das Zustandekommen dieser ökumenischen Veranstaltung sehr freuten, führten in ihren Einleitungsworten vom Kreuz zur Auferstehung und weiter zur Emmaus-Geschichte.
In der Übersetzung der 2012 herausgegebenen „BasisBibel“ verlas Helga Biesenecker aus dem ersten Brief an die Korinther, Kapitel 15, die Verse 12 bis 20, deren Kernaussage lautet: „Die Auferweckung von Christus ist Grund der Hoffnung auf die Auferweckung der Toten.“ Darauf bezog sich Predigtdienst-Mitarbeiter Bernd Graf in seiner anschließenden Kurzpredigt. Der Auferstehungsglaube dürfe nicht verdünnt werden in eine bloße Ermutigung, dass wir im irdischen Leben immer wieder auf die Beine kommen, betonte Graf. Gott werde in unserem Tod einen neuen Anfang setzen. Uns erwarte ein radikal andersartiges, unzerstörbares Leben in Gottes Ewigkeit. „Dank dieser Hoffnung können wir jeden Sonntag als ein kleines Osterfest feiern und uns in unserem Alltag einsetzen für das Leben hier und jetzt“, unterstrich Bernd Graf.
Reiner Süßmann las aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 24, Verse 13 bis 35, vor, wie der auferstandene Jesus zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus begleitete und wie er sich beiden zu erkennen gab, indem er das Brot in Stücke brach und es ihnen gab. Pfarrerin Susanne Treber führte dazu aus, dass Jesus aus dem „schmerzlichen Brennen“ der „Emmaus-Jünger“ ein „getröstetes Leuchten“ gemacht habe. In Jesu Gegenwart sei Klarheit angebrochen, und die Jünger „konnten mit Hoffnung aufschauen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“. Diakon Dr. Georg Zenk bekräftigte, dass Gottes Plan vom Leben durch Christus gelingen werde. In seiner Überleitung zur Agape betonte er, dass diese gefeiert werde in ökumenischer Gemeinschaft nach dem Vorbild des „Liebesmahls“ des Frühchristentums und in der Hoffnung auf ein künftig mögliches gemeinsames Abendmahl. Nach der Gabensegnung kamen die Besucher zu zwei in Altarnähe aufgestellten Tischen, wo ihnen Helferinnen Brot und Wein (bzw. Saft) reichten und Pfarrerin Treber oder Diakon Dr. Zenk Segensworte persönlich zusprachen. Nach einem Gebet verabschiedeten Treber und Zenk schließlich mit „Sendung und Segen“ alle Teilnehmer aus dem ersten Teil des österlichen Nachmittags.
Die allererste „AuferstehungsWALKfahrt“ in der Tradition des Emmausgangs
Nach der gottesdienstlichen Feier für Jung und Alt trugen Wanderer und Nordic Walker die Osterbotschaft hinaus und vertieften sie an fünf Stationen. Pünktlich dazu bescherte Petrus endlich das lang ersehnte Frühlingswetter. Erste Station war der Gehülzer Friedhof. Vor dem mächtigen Granitkreuz des Kriegerdenkmals erklärte Christine Biesenecker, dass Grabsteine – dank Jesus – keine Schlusssteine mehr seien. Die Auferstehungshoffnung im Anblick der Gräber bekräftigte auch Bärbel Münzel vor dem Kruzifix am Leichenhaus. Unter dem Titel „In morte vita“ bekundete Rosemarie Marr bei der zweiten Station, dem Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“: „Leben ist Wandlung … Im Weizenkorn schlummert neues Leben … Sterben und Auferstehen. Aus dem Tod kommt das Leben.“
Die Station in der evangelischen Michaelskirche war eine Art „kleine Bibelwerkstatt“. Bernd Graf erinnerte an die Redewendung „dem Volk aufs Maul schauen“ von Martin Luther, der bei seiner Bibelübersetzung ins Deutsche darauf bedacht gewesen sei, dass die Botschaft von den einfachen Leuten verstanden wird. In diesem Sinne wurde der bereits in der Bonifatiuskirche gehörte Bibelabschnitt über die Auferstehungshoffnung aus dem ersten Brief an die Korinther, Kapitel 15, Verse 12 bis 20, zweimal vorgelesen – von Helga Biesenecker in der örtlichen Mundart „Gehülzer Fränkisch“ und von Corinna Preiß aus der „Volxbibel“ in einer „voll krassen“ Sprache, „die von Jugendlichen verstanden werden soll und Bezüge zur Moderne herstellt“.
Die beiden weiteren Stationen wurden in der Judengraben-Straße eingelegt. An Station 4 thematisierte Ria Blinzler die Wegbegleitung „zu den Emmaus-Orten unseres Lebens“. Die „frohe Botschaft, die wir aus Emmaus mitnehmen“, laute: „Der Auferstandene ist uns näher, als wir denken.“ An Station 5 schließlich betonte Diakon Dr. Georg Zenk, dass Gott die Auferstehung wie „bei seinem Heiland“ auch „bei uns“ ermöglichen werde. Die Auferstehungsbotschaft sei glaubwürdig und trage. Pfarrerin Susanne Treber sah den gemeinsamen österlichen Nachmittag als kleinen Vorgeschmack auf das Reich Gottes, „in dem ganz unterschiedliche Menschen an einem Tisch sitzen werden“. Es sei faszinierend gewesen, die verschiedenen Aspekte der Osterbotschaft ökumenisch zu feiern und dabei neue Wege zu beschreiten.
Die erste „AuferstehungsWALKfahrt“ mündete in ein geselliges Beisammensein im Gasthaus „Zoll-Linde“ ein. -bg-